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Saubere Arbeit: Montagen im eigenen Reinraum

Einen Meilenstein hat IFSYS-Tochter EMSO mit der Inbetriebnahme ihres hauseigenen Reinraums erreicht. Der Rattelsdorfer Hersteller von Sondermaschinen erfüllt damit die Voraussetzungen, Anlagen mit besonderen Anforderungen in Sachen Sauberkeit zu fertigen. Der Reinraum ist nach Klasse ISO 6 kundenzertifiziert und auf Klasse ISO 5 erweiterbar. Ein halbes Jahr haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des oberfränkischen Unternehmens an der Inbetriebnahme des neuen Prunkstücks gearbeitet.

Es war eine große Herausforderung für das mittelständische Unternehmen, bis der Reinraum Ende 2020 endlich in Betrieb genommen werden konnte. Rund sechs Monate minutiöser Planung waren für den zuständigen Projektleiter Marc Bernhardt und sein Team notwendig gewesen, um sämtliche Eventualitäten abzudecken. Herausgekommen ist letztlich ein durchdachtes Konzept mit minimalem Kontaminationsrisiko. „Die größte Gefahr ist nach wie vor der Mensch selbst“, sagt Bernhardt. Gerade die am menschlichen Körper befindlichen Partikel wie Staub, Hautteilchen oder Haare und auch Bakterien können die Reinheitsklasse des Raums negativ beeinträchtigen.

Deshalb lag der Schwerpunkt insbesondere auf dem Verhalten innerhalb des Reinraums. Ohne vorhergehende, detaillierte Schulung ist das Betreten des Raums nicht gestattet. Die Verhaltensregeln reichen vom korrekten Anziehen der Schutzkleidung bis zum minimierten Bewegungsausmaß auf der 50 Quadratmeter großen Montagefläche. „Wir achten natürlich darauf, dass sich nur ein Minimum an Personal und Einzelteilen im Reinraum befindet“, erklärt  Marc Bernhardt. Für reine Luft sorgt eine durchdachte Überdruckzirkulation. Stets strömt klimatisierte und gefilterte Luft ins Innere.

Neben Personen befinden sich notwendigerweise auch für die Anlagenmontage benötigte Einzelteile im Reinraum. Die Oberflächen dieser Bauteile müssen hohe Sauberkeitskriterien erfüllen und durchlaufen deshalb einen exakt geplanten Reinigungsprozess, ehe sie im Reinraum verarbeitet werden. Über zwei Materialschleusen gelangen die Teile je nach Größe ins Innere. Zuvor wird jedes einzelne Bauteil entfettet und entölt, ehe es mit Weißlicht und UV-Lampe auf Partikel überprüft und ggf. nachgereinigt wird. Besteht es hinterher die Sauberkeitsprüfung abermals nicht, durchläuft das Bauteil den Reinigungsprozess erneut.

Der Aufwand lohnt sich. „Mit dem Reinraum erfüllen wir die Anforderungen von Kunden mit sehr speziellen Tätigkeitsfeldern“, sagt Geschäftsführer Adelbert Demar. Man könne seine Sondermaschinen nun auch für Unternehmen aus beispielsweise der Pharma- oder Elektronikindustrie anbieten. Auch EMSO-Mutter IFSYS, Hersteller von Automatisierungslösungen aus dem unterfränkischen Großbardorf, profitiert vom neuen Schmuckstück: „Natürlich sind wir damit jetzt auch dazu in der Lage, unsere Zuführtechnik innerhalb des Reinraums zu montieren und entsprechend anzubieten“, so Demar.